Unfälle treten sowohl am Arbeitsplatz wie auch in der Freizeit auf. Eine Tatsache, an der im Alltag niemand vorbeikommt. Allerdings geht es hier nicht nur um die Häufigkeit bzw. die Wahrscheinlichkeit, mit der Verbraucher einem Unfall ausgesetzt sein können, sondern auch die Ursachen, welche zum Unfall bzw. der gesundheitlichen Schädigung führen können. Und an dieser Stelle unterscheiden sich der private Rahmen und der Arbeitsplatz durchaus deutlich voneinander.
Wo liegen im Alltag aber die Unfallschwerpunkte? Eine der wesentlichen Unfallursachen ist im Freizeitbereich im Sport zu suchen. Hier ereignen sich mit 27 Prozent die meisten Unfälle, dicht gefolgt von der Fortbewegung in einer Ebene, also dem Laufen, Gehen und Rennen. Beide Unfallursachen machen zusammen mehr als die Hälfte aller Unfälle aus. Treppensteigen, Klettern usw. – also die Fortbewegung in der Vertikalen – ist bereits für deutlich weniger Unfälle in Deutschland verantwortlich.
Die verbleibenden Unfälle verteilen sich auf:
- das Spielen,
- die Hausarbeit,
- das Heimwerken,
- kochen und den Garten,
- sowie die Bewegung auf der Stelle.
Welche konkreten Unfallereignisse im Einzelnen zum Unfallgeschehen beitragen, lässt sich wesentlich schwerer ermitteln, da in Deutschland hierfür keine standardisierte Erfassung der Daten erfolgt.
Trotz dieses Problems, das Unfallgeschehen in seiner Gesamtheit zu erfassen, zeigt die Erfahrung, dass sich nicht nur jahreszeitlich die Risiken verschieben, sondern auch im Alter viele Personen anderen Gefahren ausgesetzt sind als in jüngeren Lebensabschnitten. So sind es im mittleren Lebensalter etwa Freizeit- und Breitensportunfälle, im Alter dagegen aber Sturzunfälle, aus denen Gefahren erwachsen.
Einer entsprechende Untersuchung des BAUA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) zufolge entfallen in der Altersgruppe ab 65 Jahre:
- 69 Prozent der Unfälle auf Stürze
- 14 Prozent der Unfälle auf Zusammenstöße,
- 6 Prozent auf den Umgang mit spitzen oder scharfen Gegenständen und,
- nur 5 Prozent auf eine körperliche Anstrengung.
Betrachtet man das Unfallgeschehen im Bereich der Sportunfälle, die Heim und Freizeit zugeordnet werden, lässt sich darüber hinaus nicht nur eine Unterscheidung zwischen einzelnen Sportarten anstellen, auch das Geschlecht scheint eine Rolle zu spielen. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin führt Fußball mit 410.000 Unfällen die Unfallstatistik an – wovon 97 Prozent auf Männer entfallen.
Handball und Tennis werden ebenfalls von Männern in den Unfallstatistiken dominiert, beim Breitensport Skilaufen sind die Verhältnisse dagegen mit 51 Prozent (Männer) und 49 Prozent (Frauen) fast ausgeglichen.
Unfallbereich |
Häufigkeit |
Unfälle bei der Hausarbeit |
– davon Putzen |
92.000 |
– davon Spülen |
39.000 |
– davon Aufräumen |
69.000 |
– davon Lasten tragen (Möbel) |
47.000 |
Zubereitung Essen |
220.000 |
– davon Unfälle mit scharfen/spitzen Gegenständen |
127.600 |
– davon Unfälle mit heißen Flüssigkeiten/Gegenständen |
68.200 |
Heimwerken |
250.000 |
– davon Unfälle mit scharfen/spitzen Gegenständen |
110.000 |
– davon Zusammenstöße |
52.500 |
– davon Stürze |
42.500 |
– davon Unfälle mit Fremdkörpern |
12.500 |
Garten |
200.000 |
– davon Unfälle mit scharfen/spitzen Gegenständen |
86.000 |
– davon Stürze |
52.000 |
– davon Zusammenstöße |
26.000 |
– davon körperliche Überanstrengung |
14.000 |
Sturzunfälle |
2.500.000 |
– davon Brüche |
650.000 |
– davon Prellungen |
500.000 |
– davon Zerrungen |
500.000 |
– davon offene Wunden |
325.000 |
– davon Verletzungen Muskeln/Sehnen |
275.000 |
Übersicht zu häufigen Unfallursachen im Bereich Heim und Freizeit (Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin; .. alle 6 Sekunden ein Heim- und Freizeitunfall!)
Zu den individuell auftretenden Ursachen, die zu Unfällen im Heim- und Freizeitbereich führen können, gehören unter anderem:
- technische Mängel,
- bauliche Mängel,
- Umgebungseinflüsse (Witterung, Untergrund),
- Unachtsamkeit Dritter,
- Verhaltensfehler (Ausgleiten, Eile, fehlende Schutzkleidung),
- physische/psychische Einflussfaktoren (Leichtsinn, Überanstrengung, Unaufmerksamkeit).