Beitrag zur PUV

Der Beitrag zur privaten Unfallversicherung

Der Beitrag zur privaten Unfallversicherung gehört leider immer noch zu den wesentlichen Kriterien, die im Rahmen eines Vergleichs der Tarife für viele Verbraucher den Ton angeben. Dass diese Haltung von vielen Experten kritisch betrachtet wird, hat Gründe. Denn dort, wo die laufenden Kosten überdurchschnittlich hoch bewertet werden und die Leistungen in den Hintergrund rücken, können diese in einer Art und Weise beschnitten werden, dass die private Unfallversicherung dem eigentlichen Vorsorgegedanken nur noch unzureichend gerecht wird. Grundsätzlich sollte es also darum gehen, ein Gleichgewicht zwischen dem Anspruch an den Beitrag einer Unfallversicherung sowie deren Leistungen zu finden. Was wirkt sich auf die Prämie aber besonders aus? Anders als etwa für die private Krankenversicherung, in der persönliche Risiken, die sich aus dem Gesundheitszustand ergeben können, einen deutlichen Einfluss auf den Beitrag ausüben, sind es in der privaten Unfallversicherung vor allem die Leistungen sowie alltägliche Unfallgefahren. So hat die berufliche Tätigkeit Auswirkungen auf den Beitrag. Unfallversicherer arbeiten im Alltag mit Gefahrgruppen. Die Zugehörigkeit zu diesen ergibt sich aus der beruflichen Tätigkeit. Berufsbilder, die generell einem höheren Risiko ausgesetzt sind – etwa durch eine körperliche Tätigkeit, den Umgang mit Gefahrstoffen oder die im Vollzugsdienst angeordnet sind – werden regelmäßig in eine höhere Gefahrgruppe eingestuft. Berufskraftfahrer, Bergleute, Landwirte, Mitarbeiter von Ordnungs- und Rettungsorganen usw. werden seitens der Versicherer daher regelmäßig in die Gefahrgruppe B eingestuft. Kaufmännische Angestellte, Verwaltungsassistenten, Ingenieure etc. finden sich in der privaten Unfallversicherung dagegen häufig in der Gefahrgruppe A wieder – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Beitrag. Einige Berufe, wie jene im Bereich der Sprengmittel oder Berufssportler und Taucher, gehören bei den Unternehmen dagegen oft zum Kreis der nicht versicherbaren Personen – aufgrund des hohen beruflichen Risikos für einen Unfall. Zudem schließen private Unfallversicherer regelmäßig auch den Abschluss einer Versicherung mit Personen aus, die bereits an psychischen Störungen leiden oder für die Pflegebedürftigkeit besteht. Wie der Kreis der nicht versicherbaren Personen im Detail bestimmt wird, darüber geben die Allgemeinen Versicherungsbedingungen der einzelnen Unternehmen Auskunft. Hinweis: In den Versicherungsbedingungen können Klauseln auftauchen, nach denen es für den Fall, dass ein Versicherungsnehmer erst nach Abschluss (also während der Vertragslaufzeit) des Vertrags in den versicherungsunfähigen Personenkreis fällt, zum Ende der privaten Unfallversicherung kommt.
Gefahrgruppe A Gefahrgruppe B
100.000 Euro 126,50 Euro 167,75 Euro
200.000 Euro 239,50 Euro 317,75 Euro
150.000 Euro 183,00 Euro 242,75 Euro
Vergleich zwischen Gefahrengruppe A und B (Beitragsrechner HUK Coburg; Versicherungsnehmer 20.06.1978; Angestellter Ingenieur im öffentlichen Dienst, 250 Euro Unfallrente und 500 % Progression, keine Todesfallleistung oder KHT) Anhand des Vergleichs für einen 34-jährigen Modellkunden, für dessen Berechnung außer der Gefahrgruppe und der Höhe der Versicherungsleistung alle Rahmenbedingungen gleich bleiben, lässt sich der Einfluss, den die berufliche Tätigkeit auf die Beitragshöhe hat, ermessen. Im Beispiel ergibt sich eine Höchstdifferenz von 78,25 Euro bzw. knapp 25 Prozent. Zwar variieren die privaten Unfallversicherungen in vielen Bereichen deutlich, eine Grundtendenz lässt sich bezüglich des Zusammenhangs aus Beitragshöhe und Beruf dennoch ausmachen – Versicherungsnehmer höherer Gefahrklassen müssen mit einem höheren Beitrag bei gleicher Leistung rechnen. Was hat noch Einfluss auf die Beitragshöhe der privaten Unfallversicherung? Übrigens: In der privaten Unfallversicherung taucht regelmäßig die Gefahrengruppe K auf. Dabei handelt es sich um die Einstufung der jüngsten Versicherten – Kinder bis 18 Jahre. Im Fall von deren Berufstätigkeit kann der Versicherer die Einstufung in die für den Beruf geltende Gefahrgruppe vornehmen – sofern die Allgemeinen Versicherungsbedingungen diesen Schritt vorsehen.

Leistung und Beitrag in der privaten Unfallversicherung

Wie in anderen privaten Versicherungszweigen haben in der privaten Unfallversicherung entscheidende Bedeutung die versicherten Leistungen. Die Beitragshöhe variiert also nicht nur mit der vereinbarten Versicherungssumme, sondern auch mit der gewählten Progression, ob zusätzliche Leistungsbestandteile – wie kosmetische Operationen, Unterstützung im Haushalt, tauchtypische Unfälle oder KHT und Genesungsgeld – in den Versicherungsvertrag integriert werden. Alle Leistungen zusammen beeinflussen letztlich die vom Versicherten aufzubringenden Beiträge für die private Unfallversicherung. Wie stark sich die einzelnen Vertragsbestandteile genau auswirken, lässt sich nicht nur durch den Griff zu einem Beitragsrechner ermitteln, in verschiedenen Broschüren/Produktinformationsblättern der Unternehmen wird der beitragserhöhende Einfluss mitunter auf den Eurocent genau festgehalten.
Gefahrengruppe A
Männer Frauen
Invaliditätsleistung (je 1.000 Euro)
– keine Progression 0,62 Euro 0,70 Euro
– 225 % 0,84 Euro 0,95 Euro
– 350 % 1,03 Euro 1,17 Euro
– 500 % 1,14 Euro 1,30 Euro
Todesfallleistung (je 1.000 Euro)

0,82 Euro

Übergangsleistung (je 1.000 Euro)

2,19 Euro

Kosmetische OP (je 1.000 Euro)

2,58 Euro

Unfallrente (je 100 Euro) 4,60 Euro 5,50 Euro
KHT (je Euro Tagegeld)

1,07 Euro

Schutzbrief

38,50 Euro

Beitragstabellen der HUK Coburg für die private Unfallversicherung für Personen zwischen 18 und 64 Jahre. Dargestellt sind die Beitragsbestandteile der Gefahrengruppe A (Quelle: Produktinformationsbroschüre der HUK Coburg zur Unfallversicherung Classic und der Kinderversicherung) Wie bereits anhand des Beispiels einer Beitragstabelle ersichtlich ist, spielt neben den Leistungen das Geschlecht eine Rolle – speziell in der Gefahrgruppe A. Hier können sich durch die geschlechterspezifische Bewertung allein schon in Hinblick auf die Individualitätsleistung deutliche Beitragsunterschiede ergeben. Hinweis: Ab 21. Dezember gelten in Deutschland sogenannte Unisex-Tarife. Damit werden die Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufgehoben und dürfen in der Kalkulation keine Rolle mehr spielen. Allerdings fällt dieser Unterschied nicht generell ins Gewicht. Betrachtet man beispielsweise die Beitragstabelle der HUK Coburg für die Gefahrklasse B, fallen für Männer und Frauen die gleichen Beitragslasten an. Ähnliche Beitragstabellen wie für die Erwachsenen-Unfallversicherung existieren sowohl für Kinder wie auch Senioren. Für die letztgenannte Personengruppe wird noch nach dem Geschlecht unterschieden. Aufgrund der gesetzlichen Regelungen ab Ende 2012 dürfte es aber auch hier zu Veränderungen kommen.
Beitragstabelle Kinder-Unfallversicherung
Invaliditätsleistung (je 1.000 Euro)
– 225 % 0,58 Euro
– 350 % 0,75 Euro
– 500 % 0,79 Euro
– Mehrleistung ab 90 % Invalidität 0,49 Euro
Todesfallleistung (je 1.000 Euro) 0,48 Euro
Übergangsleistung (je 1.000 Euro) 1,65 Euro
Kosmetische OP (je 1.000 Euro) 1,39 Euro
KHT + Rooming-in-Leistung (je Euro Tagegeld) 0,87 Euro
Schutzbrief 12,00 Euro
Beitragstabellen der HUK Coburg für die private Unfallversicherung für Kinder (Quelle: Produktinformationsbroschüre der HUK Coburg zur Unfallversicherung Classic und der Kinderversicherung) Der Einfluss, den die verschiedenen Leistungsbausteine auf den Beitrag zur privaten Unfallversicherung letztlich haben, unterscheidet sich von Gesellschaft zu Gesellschaft. Die genannten Beitragstabellen sind daher nur ein Beispiel, lassen sich also nicht 1 zu 1 auf anderen Versicherer übertragen. Button Versicherungsvergleich