| Rentenzugang gesamt | Rentenzugang Erwerbsminderung | EW-Quote (in %) | |
|---|---|---|---|
| Bergleute, |
732 |
413 |
56,42 |
| Steinbearb., Baustoffhersteller |
951 |
326 |
34,28 |
| Chemiearbeiter |
7.637 |
1.967 |
25,76 |
| Schlosser, Mechaniker |
26.984 |
7.267 |
26,93 |
| Hilfsarbeiter |
18.650 |
7.860 |
42,14 |
| Ingenieure, Akademiker |
10.440 |
883 |
8,46 |
| Warenkaufleute |
53.897 |
11.662 |
21,64 |
| Verkehrsberufe |
33.716 |
9.206 |
27,30 |
| Verwaltungs- und Büroberufe |
129.012 |
20.135 |
15,61 |
| Gesundheitsdienstberufe |
29.411 |
8.384 |
28,51 |
| Sozial-/Erzieh., weitere wiss. Berufe |
33.597 |
7.978 |
23,75 |
| Hauswirtschaftliche Berufe |
7.986 |
2.117 |
26,51 |
| Reinigungsberufe |
50.393 |
12.350 |
24,51 |
Überblick zur Häufigkeit von Erwerbsminderungsrenten im Jahr 2011 im Vergleich zum gesamten Rentenzugang wegen Erwerbsminderung für verschiedene Berufe (Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung, Rentenzugang 2011; Tabellen 103.01 Z u. 103.02 Z)
Scheinbar sind es besonders Berufsbilder mit einem erheblichen Anteil körperlich schwerer Arbeit, in denen das Risiko eine Rolle spielt. Fast schon dramatisch ist die Situation in der Personengruppe der Bergleute – hier scheiden mehr als 56 Prozent aller Rentenberechtigten vor dem Erreichen des regulären Rentenalters aus. Verwaltungs- und Büroberufe sowie akademische Berufe leigen dagegen am anderen Ende der Skala, das Erwerbsminderungsrisiko ist hier niedrig – es liegt teilweise bei unter zehn Prozent. Der allgemeine Trend, welcher sich an der EW-Quote ablesen lässt, soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Männer und Frauen in beruflicher Hinsicht unterschiedlichen Risiken ausgesetzt sind, was zwangsläufig auch zu einer anderen Verteilung der Erwerbsminderungshäufigkeit führt.
Überblick zur Häufigkeit von Erwerbsminderungsrenten im Jahr 2011 im Vergleich zum gesamten Rentenzugang wegen Erwerbsminderung für verschiedene Berufe (Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung, Rentenzugang 2011; Tabellen 103.01 Z u. 103.02 Z)
Dabei beschränken sich die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht nur auf jene Berufe, die körperlich anspruchsvoll sind, sondern auch auf andere Zweige. Besonders deutlich wird diese Tatsache im Bereich der Ingenieure (zu diesen Berufszweig gehören in den Statistiken der deutschen Rentenversicherung auch Physiker und Mathematiker). Auf den ersten Blick eine Berufsgruppe mit sehr niedriger Häufigkeit, ist die Zahl der Frauen, die vor dem Erreichen der Altersrente wegen Erwerbsminderung eine Rente beziehen, doppelt so hoch wie bei den männlichen Kollegen.
Alle Einzelheiten lassen sich letzten Endes in einer Zahl zusammenfassen – 180.238. Dahinter steht die Zahl der im Jahr 2011 neu hinzugekommenen Renten wegen Erwerbsminderung. Bezieht man die Renten wegen Alters mit ein, beliefen sich die Rentenzugänge auf 878.991. Unterm Strich ergibt sich somit insgesamt eine Erwerbsminderungsquote von 20,5 Prozent. Und dabei handelt es sich nur um die bewilligten EW-Renten. Jene, die seitens der Rentenversicherung abgelehnt wurden, haben in die Zahlen bisher keinen Einzug gefunden.
Berücksichtigt man in den Medien veröffentlichte Ablehnungsquoten von 44,8 %, ergeben sich wesentlich höhere Zahlen. Angestellte, Freiberufler und Selbständige sehen sich also durchaus ernstzunehmenden Risiken gegenüber. Als Faustformel kann an dieser Stelle gelten, dass etwa jeder vierte bis fünfte Bundesbürger seinen beruflichen Weg nicht fortsetzen kann, sondern bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze berufsunfähig wird. Eine Quote, die nachdenklich macht. Es steht also außer Frage, dass an die Vorsorge gedacht werden muss.
Hinweis: Aufgrund der Tatsache, dass zwischen Erwerbs- und Berufsunfähigkeit signifikante Unterschiede in Bezug auf die Definition bestehen, kann die Zahl der bewilligten Erwerbsminderungsrenten nicht 1:1 auf die Häufigkeit der BU-Rente übertragen werden.