Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung – IFA
Unter der Leitung der gesetzlichen Unfallversicherung arbeiten mehrere über die ganze Bundesrepublik verteilte Forschungseinrichtungen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und einen sicheren Arbeitsplatz zu ermöglichen. Eines davon ist das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung mit Sitz in Sankt Augustin bei Bonn.
Historie des IFA
Im Jahr 1935 wurde in Bonn die Staubbekämpfungsstelle gegründet und bildete damit eine der ersten Forschungsstellen für eine bessere Qualität am Arbeitsplatz. Nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Einrichtung im Jahr 1953 unter dem Namen Staubforschungsinstitut (STF) neu gegründet. 23 Jahre später wurde 1976 das STF mit dem IfL – Institut für Lärmbekämpfung – aus Mainz zusammengelegt. Vereint wurde schließlich 1980 das neue Gebäude der mittlerweile unter dem Namen „Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit“ geführten Einrichtung in Sankt Augustin nahe Bonn bezogen. 2003 wurde der Name in „Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz“ geändert. 2007 folgte aufgrund der Fusion der Unfallversicherungsverbände eine weitere Namensänderung in die heutige Bezeichnung „Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung“. Seit Januar 2010 wird aufgrund der Umstrukturierung der gesetzlichen Unfallversicherung die Kurzbezeichnung IFA verwendet.
Aufgaben des Institutes für Arbeitsschutz
Die Aufgabe des IFA ist es, die gesetzlichen Unfallversicherungsträger zu unterstützen und auf wissenschaftlicher Ebene Neuerungen zu ermitteln. Die Aufgaben lassen sich daher in 5 Bereiche einteilen:
- Forschung, Entwicklung und Untersuchung
- Prüfung von Produkten und Stoffproben
- Betriebliche Messungen und Beratungen
- Mitwirkung an Normung und Regelsetzung
- Bereitstellung von Informationen und Expertenwissen.
Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung richtet seinen Blick auf eine Vielzahl von Fachgebieten, um diesen 5 Bereichen Genüge tun zu können. Überschrieben werden können diese Fachgebiete wie folgt:
- chemische/biologische Einwirkungen (Gase, Dämpfe, Stäube, etc.)
- physikalische Einwirkungen (Vibrationen, Lärm, Strahlung, etc.)
- Ergonomie
- Epidemiologie
- Unfallverhütung/Produktsicherheit (Maschinensicherheit, Schutz- und Steuereinrichtungen, etc.)
- Fachübergreifendes (Ausbildungen, Informationsmanagement, Medienkontakte, etc.).
Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung – IAG
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung betreibt Institute, in denen Forschungen und Untersuchungen durchgeführt werden, um die Sicherheit und Qualität an deutschen Arbeitsplätzen zu verbessern. Eines dieser Institute ist das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung – IAG – in Dresden.
Das Institut
Das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung wurde 2001 in Dresden gegründet und hat sich seither einen hohen Stellenwert erarbeiten können. Jedes Jahr werden verschiedene internationale Fachtagungen mit etwa 20.000 Besuchern abgehalten. Aber nicht nur für internationale Expertentreffen auf den Gebieten der Arbeitssicherheit und Gesundheit hat das Institut bereits Anerkennung erhalten, es stellt einen wichtigen Standort für Austausch und Kommunikation dar. Auch Versicherte, Führungskräfte, Unternehmer, Hochschullehrer und viele andere können hier Aus- und Weiterbildungen besuchen, welche sowohl der Arbeitssicherheit als auch der Verbesserung des Arbeitsklimas dienlich sind.
Das Institut kann hierfür Wissen, Erfahrungen und Forschungsergebnisse aus 22 Fachrichtungen zur Verfügung stellen. Diese Fachrichtungen teilen sich in die Bereiche:
- Arbeitsorganisation
- Wirtschaft
- Arbeitsmedizin
- Psychologie
- Sozialwissenschaften
- Erziehungswissenschaften
- Recht
- Natur- und Ingenieurswissenschaften
auf.
In diesen Bereichen werden u. a. Umgang und Einsatz verschiedener Stoffe (Holz, Metall, etc.) oder die Verbesserung der Arbeitsqualität auf psychologischer Ebene (Beleuchtung, Biofeedback, Lärm, etc.) angesprochen. Aber auch Verkehrssicherheitsseminare, eine Stresskammer oder ein Fahrsimulator können von den Besuchern genutzt werden.
Es stehen beim Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung das Zusammenspiel aus Theorievermittlung in Seminaren und die praxisnahe Ausbildung in Laboren in enger Verbindung. Damit stellt das IAG einen der wichtigsten Forschungs- und Vermittlungsstandorte für Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz in Deutschland dar.
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV – IPA
Das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ist die Einrichtung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung auf dem Gebiet Forschung der Arbeitsmedizin. Das IPA ist als ein Institut an der Ruhr-Universität Bochum für die DGUV tätig. Das Aufgabenfeld des Institutes dient vorrangig der Erforschung und Informationsweitergabe über Berufskrankheiten.
Das Institut
Seit der Zusammenführung der Berufsgenossenschaften und der Unfallkassen im Jahr 2007 sind auch die Aufgaben des damals noch unter dem Namen Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (BGFA) laufenden, IPA erweitert worden. So ist nicht nur der Kreis der Versicherten, für welche das Institut seine Arbeit verrichtet, größer geworden, auch hat sich der Bereich der gestellten Fragen deutlich erweitert.
Die Hauptaufgaben des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung sind die theoretische und praktische Erforschung von arbeitsmedizinisch relevanten Bereichen und die Information der zuständigen Behörden über die Testergebnisse. Die Hauptaufgaben lassen sich demnach wie folgt zusammenfassen.
- Erforschung von Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Krankheiten
- Entwicklung von Verfahren zur Prophylaxe, Diagnose und Therapie.
Übertragen werden diese Aufgaben schwerpunktmäßig auf Allergien und Tumorerkrankungen von:
- Lunge
- Atemwege
- Haut
- Urogenitaltrakt.
Des Weiteren bietet das IPA auch Fortbildungen an, mit welchen die Titel „Arbeitsmedizin“ und „Betriebsmedizin“ in 360-stündigen Kursen erreicht werden können. Monatlich abgehaltene „Arbeitsmedizinische Kolloquien“ bieten außerdem die Möglichkeit, die neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse zu erkennen. Auch gesetzliche Änderungen der Rahmenbedingungen kommen hier zur Sprache. Neben dem eigenen Institut an der Ruhr-Universität Bochum engagiert sich das IPA auch an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf im Masterstudiengang Toxikologie.
Um eine möglichst große Effektivität zu ermöglichen, unterteilt sich das IPA in verschiedene Kompetenzzentren:
- Medizin
- Epidemiologie
- Allergologie/Immunologie
- Toxikologie
- Molekulare Medizin.
Institut für Gefahrstoff-Forschung der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie – IGF
Eines der Forschungsinstitute der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ist das IGF – Institut für Gefahrstoff-Forschung der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie. Im Gegensatz zu den meisten anderen Instituten untersteht das IGF nicht der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, sondern gehört zur Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie.
Das Institut für Gefahrstoff-Forschung der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie hat sich dabei hauptsächlich der Erforschung der Bereiche:
• staubgebundene und staubförmige Gefahrstoffe und Aerosole
verschrieben. Zu den Aufgaben des IGF zählen dabei jedoch nicht nur die Erforschung dieser Gefahrenstoffe, auch die Beratung von zur Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie gehörenden Unternehmen sowie die Aufnahme von Messdaten vor Ort sind wichtiger Bestandteil der Arbeiten. Zu den angeschlossenen Berufsbranchen zählen u. a.:
- Bergbau
- Baustoffe
- Steine
- Erden
Die vom Institut verfolgten Ziele sind vorrangig die Erforschung und Entwicklung von Präventions- sowie Therapiemaßnahmen von Berufskrankheiten und berufsbedingten Erkrankungen.
Vom IGF wird an der Ruhr-Universität in Bochum ein eigenes Institut betrieben, welches über ein eigenes analytisches Labor, ein Technikum und eine feinmechanische Werkstatt verfügt. Neben dem Sitz an der Ruhr Universität in Bochum gehört auch ein Standort in Dortmund dem Institut für Gefahrstoff-Forschung der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie an.