Private Unfallversicherung Test

Verbraucher wollen sich im Alltag sicher fühlen – ein Anspruch, der zur Motivation für den Abschluss von Versicherungen wird. Allerdings weichen Anspruch und Wirklichkeit nicht selten voneinander ab, wenn etwa Tarif und Lebenssituation nicht zueinander passen. Eine Tatsache, die über den reinen Vergleich von Versicherungen hinausgeht. Was vielmehr zählt, ist die Qualität der Absicherung, die sich nicht ausschließlich anhand von Versicherungsbedingungen, Beitrag oder Versicherungssumme messen lässt, sondern auch durch qualitative Ansprüche an den Versicherer beeinflusst wird.

Testergebnisse kritisch bewerten

Betrachtet man Testergebnisse zur privaten Unfallversicherung aus Sicht der Verbraucher, spielen mehrere Punkte eine Rolle. Einerseits natürlich die Leistungen der Gesellschaften in den einzelnen Tarifen sowie die Beitragsgestaltung. Darüber hinaus gewinnen aber auch Aspekte an Gewicht, die zum Beispiel Kompetenz und Kundenfreundlichkeit betreffen oder die Frage, inwiefern Unternehmen die vertraglich festgeschriebenen Leistungen erbringen oder versucht sind, den Leistungsanspruch anzufechten. Gerade der letztgenannte Punkt wird in der Regel erst lange nach der Vertragsunterschrift offensichtlich, wenn der Ernstfall eingetreten ist. Welche Auswirkung haben die verschiedenen Ansprüche letztlich aber auf den Test zur privaten Unfallversicherung? Generell muss auch im Hinblick auf die verschiedenen Test- und Ratingergebnisse klar zwischen jenen unterschieden werden, die sich mit den Tarifen, Leistungen und den Beiträgen beschäftigen und jenen, die quasi hinter die Kulissen – auf die Unternehmen selbst – blicken. Beide gemeinsam sollten letzten Endes den Ausschlag geben. So gehören zum Beispiel die Testergebnisse von Stiftung Warentest oder DISQ eher in die erstgenannte Kategorie, während sich Assekurata Ratings eher auf das Unternehmen selbst und dessen Entwicklung beschränken.

Was zählt für den Test freiwilliger Unfallversicherungen?

Verbraucher, die mithilfe von Tests zur privaten Unfallversicherung ihre Entscheidung für einen Tarif oder Versicherer klarer herausarbeiten wollen, müssen sich den Vorteilen, aber auch den Grenzen solcher Testergebnisse bewusst sein. So wird sehr oft mit Modellversicherten gearbeitet, anhand derer die Tarifmerkmale untersucht werden. Auf Versicherungsnehmer, die zu dieser Gruppe gehören, lassen sich die Testergebnisse daher übertragen. Andernfalls müssen Verbraucher möglicherweise Abstriche machen bzw. die Ergebnisse zum Test der privaten Unfallversicherung kritischer bewerten. Hinzu kommt ein zweiter Aspekt: Welchen Hintergrund hat der Test? Für unabhängige und objektive Bewertungen ist eine gewisse Distanz zwischen Testorganisation und Unternehmen nötig. Es sollte daher auch berücksichtigt werden, unter welchen Bedingungen ein Test oder Rating zustande gekommen ist. Aus Sicht vieler Experten sind Tests und Ratings zur privaten Unfallversicherung deshalb nicht das einzige Kriterium, an welches man die Entscheidung zum Abschluss einer Versicherung knüpfen sollte. Vielmehr sind deren Ergebnisse ein Baustein für das solide Fundament, auf dem eine Entscheidung zu ruhen hat, um sowohl den Aspekt Vorsorge und Sicherheit mit Zufriedenheit verbinden zu können.

Stiftung Warentest

Stiftung Warentest ist eine der bekanntesten – wenn nicht vielleicht sogar die bekannteste Verbraucherorganisation in Deutschland und hat sich in den 1960er Jahren aus dem Bestreben heraus entwickelt, ein Gremium für Warentests aus der Taufe zu heben. Ursprünglich auf diesen Bereich beschränkt, hat sich die Tätigkeit der Verbraucherorganisation als Stiftung des öffentlichen Rechts in der Vergangenheit auch auf Finanzprodukte ausgeweitet. Als zentrales Publikationsorgan tritt in diesem Zusammenhang die Zeitschrift „Finanztest“ auf. Neben dem reinen Testaspekt und der Vorstellung von Ergebnissen ist in den letzten Jahren die Ratgeberfunktion zu einem festen Bestandteil der Stiftung Warentest geworden, was auch den Bereich der privaten Unfallversicherung einschließt. Dabei legt die Organisation besonderen Wert auf die Prüfung einzelner Produkte aus Kundensicht und dessen Bedürfnissen. Welche Haltung vertritt Stiftung Warentest in Bezug auf die private Unfallversicherung? Eine grundlegend ablehnende Haltung lässt sich für diesen Versicherungszweig nicht ausmachen. Dennoch kritisiert Stiftung Warentest einige Entwicklungen, die sich im Rahmen der Unfallversicherung in den letzten Jahren vollzogen haben. Zu den Kritikpunkten gehört unter anderem die hohe Zahl unterschiedlicher Policen. In den Augen der Tester entsteht so ein hoher Faktor an Intransparenz, da selbst innerhalb der Unternehmen oft mehrere Tarife existieren. Hinzu kommt das Problem der Zusatzbausteine. Obwohl für die breite Masse wahrscheinlich eher von zweifelhaftem Nutzen, lässt sich deren Sinn nicht generell in Abrede stellen. Unterm Strich entsteht im Bereich der privaten Unfallversicherung eine schwierige und komplexe Situation. Tarife, die für einen Teil der Modellkunden optimal zugeschnitten sind, eignen sich an anderer Stelle kaum. Einschränkungen, denen sich Stiftung Warentest bewusst ist und Verbraucher auf diese Tatsachen hinweist. Tipp: Neben dem reinen Test verschiedener Tarife beschäftigt sich Stiftung Warentest auch damit, Wissen und Hintergrundinformationen zu vermitteln. Entsprechend werden wichtige Fakten leser- und verbraucherfreundlich aufbereitet sowie aktuelle Gerichtsentscheidungen und Nachrichten der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Wer Testurteile der Stiftung Warentest für die eigene Entscheidung zur Unfallversicherung nutzen will, sollte eines nicht vergessen – den Blick auf die Rahmenbedingungen. Aufgrund der Komplexität sind die Ergebnisse nur dann übertragbar, wenn eigene Lebenssituation und die Annahmen für den Test weitgehend übereinstimmen. Seitens der Stiftung Warentest wurde die Unfallversicherung unter anderem im:
  • November 2011 (334 Testprodukte),
  • Mai 2007 (rund 4.000 Testprodukte) sowie im
  • Mai 2005
in umfangreichen Testberichten vorgestellt und eine unterschiedliche Zahl an Tarifen aus Sicht der Versicherten bewertet. Darüber hinaus hat sich in den Jahren 2008 und 2006 die Verbraucherorganisation in eigenen Testverfahren der Unfallversicherung für Senioren gewidmet. Achtung: Testberichte zurückliegender Jahre lassen nur bedingt Rückschlüsse auf die aktuelle Entwicklung am Versicherungsmarkt zu. Dies betrifft nicht nur die Auflage neuer Tarifmodelle einzelner Versicherungsgesellschaften, sondern auch Änderungen in den Rahmenbedingungen – wie die gesetzlich verordnete Einführung der Unisex-Tarife.

Assekurata

Versicherungsnehmer sind an einer umfassenden Vorsorge interessiert. Ein Anspruch, für den auch die Entwicklung der Versicherungsunternehmen von Bedeutung sein kann. Das Problem: Versicherungsnehmer sind als Laien häufig nicht in der Lage, Unternehmenskennzahlen zu lesen und zu interpretieren. Eine Lücke, die unter anderem von Assekurata (ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH) ausgefüllt wird. Die Ratingagentur beschäftigt sich im Alltag vor allem damit, Versicherungsgesellschaften aus Kundensicht zu bewerten und untersucht zu diesem Zweck nicht nur deren Ausrichtung auf Service und die Bedürfnisse der Versicherungsnehmer, sondern vor allem die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaften und entwickelt daraus Ratingergebnisse, die von A++ (sehr gut) bis D (mangelhaft) reicht. Seitens der Ratingagentur Assekurata werden aber nicht nur Unfallversicherer bewertet, sondern das gesamte Spektrum in Deutschland tätiger Versicherungsunternehmen. Besonders unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Entwicklung und sich daraus ergebender Auswirkungen auf die Entscheidung für oder gegen eine Unfallversicherung können die Testergebnisse der Assekurata Ratingagentur ausschlaggebend sein. Ratingergebnisse der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH für ausgewählte Unfallversicherungsunternehmen:
Schaden-/Unfallversicherer Ratingergebnis Datum
Debeka Allgemeine Versicherung A++ 26.09.2012
Ideal Versicherung AG A 16.08.2012
DEVK Allgemeine Versicherung A++ 09.02.2012
HUK24 A++ 29.11.2011
Beispiele für Ratingergebnisse der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH mit dem Datum der Veröffentlichung. Hinweis: Nach eigener Darstellung der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH werden nicht alle Ratingergebnisse freigegeben

Focus Money

Das Magazin „Focus“ gehört inzwischen fest zur deutschen Medienlandschaft und hat im Lauf der Jahre Ableger für spezielle Medienbereiche entwickelt. Dazu gehört das Wirtschaftsblatt „Focus Money“, das sich in der Hauptsache zwar Wirtschaftsnachrichten widmet, in Versicherungsfragen dennoch eine Rolle spielt. So werden regelmäßig Bereiche wie die private Krankenversicherung getestet. Aus Sicht von Verbrauchern, die sich für eine Unfallversicherung interessieren, auf den ersten Blick von untergeordnetem Interesse bietet Focus Money dennoch an verschiedenen Stellen passende Informationen. So beschäftigte sich das Wirtschaftsmagazin in der Vergangenheit mit umfassenden Hintergrundinformationen zur privaten Unfallversicherung und hat diese auch im Rahmen der Online-Ausgabe veröffentlicht. Darüber hinaus werden einzelne Bereiche – wie Leistungsausschlüsse – immer wieder thematisiert, etwa vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtsprechung. Focus Money gehört aus diesem Grund zu den Informationsquellen, die Verbraucher für den Test der Unfallversicherung in Betracht ziehen und nutzen können.

Franke & Bornberg

Für verbrauchergerechte Analysen und Testergebnisse sind unabhängige Bewertungen oberstes Gebot. Einen Anspruch, den das Ratingunternehmen Franke & Bornberg zu seinem Leitmotiv erhoben hat und seit mehr als 20 Jahren umsetzt. Gegründet 1994, nimmt Franke & Bornberg für sich in Anspruch, nach wie vor ein unabhängiger und objektiver Analyst zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Franke & Bornberg darauf, die relevanten Daten und Informationen selbst zu recherchieren und auszuwerten. Ähnlich anderer Test- und Ratingunternehmen setzt auch Franke & Bornberg für die Bewertung ein Schulnotensystem ein – es reicht von einem FFF bis zu einem F- (für sehr schwache Bewertungen). Anders als aber zum Beispiel die Ratingagentur Assekurata, in der vor allem die Unternehmen aus dem Bereich der privaten Unfallversicherung eine Rolle spielen, legt Franke & Bornberg Augenmerk auf konkrete Tarifmodelle und stellt die Ergebnisse übersichtlich interessierten Versicherungsnehmern zur Verfügung. Hinzu kommt als weiterer positiver Aspekt – der, dass Franke & Bornberg die Bewertungsrichtlinien öffentlich zugänglich macht.
Versicherer Tarif (Grundschutz) Testergebnis
AachenMünchener Versicherung AG UNFALL AKTIV FFF
ALTE LEIPZIGER Versicherung Aktiengesellschaft XXL-Schutz FFF
HDI Direkt Versicherung AG Unfallversicherung Paket Basis mit Paket Risiko Plus FF+
Allianz Versicherungs-AG Unfallversicherung F-
Versicherer Tarif (Top-Schutz) Testergebnis
ARAG Allgemeine Versicherungs-AG Premium FFF
Axa Versicherung AG Komfort (mit Todesfallleistung) FF+
Concordia Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit Basis-Plus FF
Generali Versicherung AG Basis mit Freizeitverdoppelung F
Beispiel zu Testergebnissen der Agentur Franke & Bornberg für ausgewählte Tarife aus den Bereichen Top- und Grundschutz Hinweis: Die Agentur Franke & Bornberg ist einer der deutschen Assekuranz-Experten, für deren Arbeit die Bewertung einzelner Tarife im Mittelpunkt steht. Um die Test-Ergebnisse letzten Endes im Alltag als interessierter Verbraucher nutzen zu können, muss klar sein, unter welchen Rahmenbedingungen die einzelnen Urteile zustande kommen. Hintergrund ist der Umstand, dass sich ein passender Unfallschutz immer nach der Lebenssituation richten muss. So berücksichtigt Franke & Bornberg eigenen Angaben zufolge z. B. berufsspezifische Gliedertaxen nicht. Was die Ergebnisse von Franke & Bornberg aus Sicht der Versicherten nützlich für die eigene Entscheidung macht, ist der hohe Transparenzfaktor. Franke & Bornberg versucht – unter anderem durch Gliedertaxen-/Progressionsrating – die mangelnde Transparenz der Branche auszugleichen und die Leistungen einzelner Versicherer in ein übersichtliches Benotungssystem zu übertragen.

DISQ

Das Deutsche Institut für Service-Qualität – abgekürzt DISQ – ist eines der bekannten Marktforschungsunternehmen, welches sich regelmäßig der Beratungsqualität und Serviceleistungen von Unternehmen widmet. Dabei widmet sich das DISQ nicht den Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche, sondern auch anderen Alltagsbereichen, wie Energieversorgern. Entgegen dem Anschein, den die Unternehmensbezeichnung Deutsches Institut für Service-Qualität weckt, handelt es sich dabei nicht um eine öffentliche Einrichtung, sondern ein privates Unternehmen, dass des Öfteren im Auftrag von Fernsehsendern und Zeitschriften aktiv wird. Hauptaugenmerk des DISQ liegt im Rahmen der Tests vor allem in den Bereichen Beratungsqualität, Know how und Kompetenz sowie der Erreichbarkeit. Dazu setzt das Unternehmen auf verschiedene Kontaktkanäle – vom Telefon bis zur Email.
Ergebnis Unfallversicherung (Assekuranz mit Vermittlernetz)
Rang (gesamt) Versicherer Rang Service Rang Leistung
1. Zurich 3 1
2. Gothaer 5 2
3. R+V 10 3
4. Debeka 14 4
Analyse Leistung der Unfallversicherung
Rang Versicherer Punkte Rang (gesamt)
1. Zurich 77,4 1.
2. Gothaer 75,8 2.
3. Europa 68,0 1.*
4. CosmosDirekt 67,0 2.*
Ausschnitt der Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität, veröffentlicht im Mai 2012 (Quelle: Studie Risikovorsorge Versicherer: Unfall und Berufsunfähigkeit des DISQ in Zusammenarbeit mit der Agentur Franke & Bornberg zum Thema Unfall- und Berufsunfähigkeit)