Checkliste: So erkenne Sie eine gute Unfallversicherung

Gültigkeit und 24-Stunden-Schutz

Der Versicherungsschutz einer Unfallversicherung sollte prinzipiell weltweit gewährleistet sein und rund um die Uhr gelten. Weniger empfehlenswert sind Verträge mit einem reinen Freizeit-Versicherungsschutz, die lediglich Unfälle außerhalb des Berufs bzw. abseits des Arbeitswegs abdecken. Begründung: Die Prämien für den 24-Stunden-Versicherungsschutz erweisen sich meist als so niedrig, dass eine Ersparnis durch weniger Leistung kaum lohnenswert scheint. Zudem verzichtet der Versicherungsnehmer auf eine sinnvolle Ergänzung der gesetzlichen Unfallversicherung. Gänzlich abgeraten wird von Policen, die nur eine bestimmte Situation erfassen, z. B. eine Insassenunfallversicherung beim Auto- oder Bootfahren. Diese Versicherungen sind oft schon in anderen Versicherungen enthalten und kommen daher kaum zum Tragen.

Invaliditätsgrad

Vorteilhaft ist ein Versicherungsschutz, der bereits ab einem Invaliditätsgrad von 1 Prozent eine Leistungszahlung vorsieht. Viele private Unfallversicherungen zahlen erst ab einer Invalidität von 20 oder 50 Prozent, was sich zum Nachteil des Versicherten auswirken kann. Entsprechend ist dieser Punkt besonders zu beachten.

Todesfallleistung

Die Todesfallleistung einer Unfallversicherung dient üblicherweise der Absicherung von Hinterbliebenen. Verstirbt der Versicherungsnehmer nach einem Unfall innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten, wird ein im Vertrag vereinbarter Betrag fällig. Jener soll primär die Kosten des Todesfalls decken sowie eine finanzielle Rücklage sichern. Ein zusätzlicher Vorteil liegt darin begründet, dass sich mit der Todesfallleistung längere Zeiträume bis zur Zahlung einer vereinbarten Invaliditätsleistung überbrücken lassen. Vielfach zahlen die Versicherungsgesellschaften erst nach einigen Monaten bzw. nach eindeutiger Festlegung des Invaliditätsgrads. Solange gewähren die Versicherungen eine Vorauszahlung in Höhe der Todesfallleistung. Empfohlen wird eine Summe von rund 10.000,- Euro.

Progression

Bei guten Unfallversicherungen lässt sich meist eine Progression zwischen 300 und 500 Prozent vereinbaren, d. h. dass bei schwerer Invalidität die zu erhaltende Leistung deutlich steigt. Die Versicherungsgrundsumme vervielfacht sich, je höher der Invaliditätsgrad. Versicherungsnehmer sollten vor Abschluss der Unfallversicherung ihre Angebote genau hinsichtlich der Progression überprüfen, um den individuell sinnvollsten Tarif herauszufiltern. Besonders relevant sind die Angaben über Leistungen bei einem Invaliditätsgrad von 25, 50, 60, 70, 80, 90 und 100 Prozent.

Vertragsbedingungen

Als Basis für einen Vergleich von Unfallversicherungen können die Musterbedingungen (AUB 2010) des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) herangezogen werden. Speziell hinsichtlich der Gliedertaxe, späterer Anrechnung von Vorerkrankungen sowie verlängerten Fristen für den Eintritt und die Feststellung der Invalidität sollte der eigene Vertrag in der Regel bessere Leistungen als das Muster enthalten. Ebenso sollten weniger Leistungsausschlüsse vorliegen. Die Musterbedingungen des GDV finden Sie unter www.gdv.de (Link: Allgemeine Unfallversicherungs Bedingungen (AUB 2010) )

Preis-Verhältnis

Preislich ermittelte die Stiftung Warentest für die besten Tarife (VS 100.000,- Euro, niedrige Gefahrenstufe) einen Jahresbeitrag zwischen 236 und ca. 333 Euro (Finanztest, 12/2011). Alle Top-Tarife boten deutlich mehr als der Mindeststandard. Liegt Ihre Prämie über den genannten Beträgen, sollten Sie über einen Wechsel nachdenken. Button Versicherungsvergleich